Inhalt
Vorbemerkung
S. 9
Die Charaktere
S. 10
1. Kapitel
Der schwebende Schatten
S. 11
2. Kapitel
Die große Stille
S. 47
3. Kapitel
Donnergrollen
S. 71
4. Kapitel
Ungebetener Besuch
S. 93
5. Kapitel
Das weiße Gift
S. 133
6. Kapitel
Das Buch Aeon
S. 157
7. Kapitel
Im Visier des Weißen Jägers
S. 175
8. Kapitel
Die Botschaft
S. 187
9. Kapitel
Die Säulen des Spiegelbergs
S. 203
10. Kapitel
Die Gezeitenpforte
S. 229
11. Kapitel
Das Geheimnis der Moireen
S. 259
12. Kapitel
Im Banne des Fährmanns
S. 267
13. Kapitel
Hexentaufe
S. 283
Nachwort
S. 328
Danksagung
S. 330
Glossar
S. 331
Entstehungsgeschichte
S. 336
Trivia
S. 341
Schlußbemerkungen
zur traditionellen Rechtschreibung
S. 344
In diesem ersten Teil der Linny-Reihe bediene ich mich einer ganzen Reihe von Hinweisen auf die Identität des Sohnes von Samuel Slaughtermain. Nicht alle Hinweise sind Red Herrings, also falsche Fährten.
Da Contardo einige Geheimnisse hat und über besondere Fähigkeiten verfügt, die er vor Linny zu verbergen versucht, fällt der Verdacht recht bald auf ihn. Dazu sei angemerkt: Mag Contardo auch der Hauptverdächtige sein, so darf ich doch an dieser Stelle verraten: Sieht man genauer hin, so gibt es durchaus Hinweise, die Contardo entlasten und den Fokus auf eine andere Figur lenken …
Das Wolfsmotiv geistert mir im Kopf herum, seit meine Mutter mir das Hörspiel »Der Ruf der Wildnis« schenkte. Meine Mutter liebte Wolfsgeschichten. Und natürlich war sie bekennende Hundenärrin, insbesondere Schäferhunde hatten es ihr angetan, weil diese Rasse große Ähnlichkeit mit der Urform des Hundes, dem Wolf, aufweist.
»Der Ruf der Wildnis« ist eine Variation des Romans »Wolfsblut« von Jack London. Als sie mir die besagte Schallplatte schenkte, war ich acht oder neun Jahre alt. Als passionierte Hörerin von Karl May und den Drei Fragezeichen war ich zunächst skeptisch, denn hätte ich mir diese Platte nicht ausgesucht, wenn ich sie im Laden hätte stehen sehen. Schon das Cover sprach mich nicht sonderlich an. Heute weiß ich es sehr zu schätzen, daß meine Mama mir gerade diese Vinylscheibe schenkte, denn sie war Teil der Inspiration für das Wolfsmotiv in Linny Witt.
Der weiße Wolf ist kein Werwolf, ebensowenig ist er eine Chimäre oder etwa die entartete Form eines Wolfes – nur, weil er besonders groß geraten ist. Er ist KEINE menschenfressende Bestie, die sich bei Vollmond verwandelt und wahllos tötet, sondern ein magisches Wesen von übersinnlicher Kraft. Der weiße Wolf ist ein Gestaltwandler im Sinne meiner Interpretation, die ich für das Terra-lucida-Universum erdacht habe. Er gehört zu den sogenannten Mutarrhavi, die ihre Gestalt spontan oder in Abhängigkeit von den Gezeiten (Ebbe und Flut, Tag- und Nachtwechsel) ändern kann. Zu dieser Kategorie gehören auch die Panthera (Panther und Mensch) und der Leondu, der als Löwe oder als Nandu in Erscheinung tritt (siehe: Clockwise, 1. Buch: Das Magische Mädchen).
In seiner Wolfsgestalt stelle ich mir den Weißen Jäger als einen Riesenwolf vor, vergleichbar mit dem Waheela, einer mythologischen Wolfsfigur, die im Norden Kanadas und in Alaska leben soll, deren Existenz jedoch nie nachgewiesen wurde. Wahrscheinlich ist der Waheela identisch mit dem Amarok, einem Riesenwolf in der Mythologie der Inuit. Der Waheela wird als großes, wolfsähnliches Tier beschrieben. Er soll deutlich größer und kräftiger gebaut sein als ein Wolf, seine Vorderläufe sollen länger sein als die Hinterbeine. Im Gegensatz zum »einfachen« Wolf soll der Waheela nicht im Rudel auftreten. Legenden der Ureinwohner bezeichnen den Waheela als einen Dämon, der angeblich Menschen töte. Sofern man von einem realen Hintergrund zu der Legende ausgeht, kann man den Waheela am ehesten mit dem Canis duris vergleichen, einer ausgestorbenen Vorfahren der heutigen Wölfe aus dem Pleistozän. Alternativ wäre von einer Verwandtschaft mit dem prähistorischen Bärenhund auszugehen.
Weitere Einzelheiten über die Identität und den Hintergrund des Weißen Jägers, insbesondere zu seiner anderen Gestalt, werden in den Folgebänden enthüllt.